Angesichts der steigenden Zahl an Kirchenaustritten und schrumpfender Finanzen macht sich auch die Katholische Gesamtkirchengemeinde Esslingen Gedanken, wie weiterhin die Kirchen, Gemeindezentren und Pfarrhäuser weiterentwickelt und den Herausforderungen angepasst werden können. Dies gilt auch für die Kirchengemeinde St. Paul/St. Katharina. Das Münster St. Paul und der Salemer Pfleghof – sind denkmalgeschützte Gebäude. Alte Steine, die viele Geschichten erzählen können und trotzdem immer wieder für eine kostenintensive Renovierungsmaßnahme gut sind. Daneben das Gemeindezentrum St. Katharina in Sulzgries mit bunter Zahl an Nutzern und Besuchern. Auch hier nagt aber der Zahn der Zeit an dem Gebäude.
Mit diesen Aufgaben wurde Anfang Juli zur Gemeindeversammlung eingeladen. Rund 45 Besucher waren nach dem Gottesdienst im Gemeindesaal von St. Katharina versammelt – teils mit gemischten Gefühlen. Was wird aus dem Gebäudebestand? Ist schon die Schließung geplant? Nein. Zunächst konnten sich die Besucher/*innen an einer Pinnwand informieren, welche Gebäude die Katholische Gesamtkirchengemeinde gerade besitzt und unterhält. Kindergärten, Gemeindezentren und Kirchen, sowie Pfarrhäuser und caritative Einrichtungen.
Noch längst nicht ist die Schließung des Gemeindezentrums geplant – es geht vielmehr um ein Konzept für die Weiterentwicklung des Geländes und um Ertüchtigung der Gebäude, damit auch die nächste Generation noch eine kirchliche Heimat in diesem Stadtteil hat. Abgefragt wurde an mehreren Stationen was die Menschen mit St. Katharina verbinden. Was tut gut? Was bedrückt dort? Von guter Kirchenmusik, Gemeindeleben bis hin zu einem Ort der Ruhe und Spiritualität waren die Meinungen. Weniger Gottesdienstbesucher, das Fehlen von Familien mit Kindern und jungen Erwachsenen im Gottesdienst – da drückt der Schuh.
All die Rückmeldungen wurden gesammelt. Jetzt wird der Kirchengemeinderat in der Sommerpause daraus erste Ideen basteln und die Substanz der Gebäude noch weiter beleuchten. Am 8. Oktober gibt es dann eine moderierte Zukunftswerkstatt in St. Katharina. Dort sollen nochmals Ideen der Gemeinde, der Nachbarn und der Nutzer des Gemeindehauses, sowie allen Interessierten aus dem Stadtteil abgefragt werden. Danach wird ein Konzept für die Weiterentwicklung des Standortes St. Katharina stehen, mit dem dann Gesamtkirche und Diözesanleitung überzeugt werden sollen, dass es diesen Standort auch noch viele weitere Jahre braucht.
Nach der Gemeindeversammlung im Juli fand am 8. Oktober 2022 eine Zukunftswerkstatt im Gemeindehaus St. Katharina statt. Die Konzeption sah vor, Ideen der Gemeinde und der Nutzer des Gemeindehauses sowie aller Interessierter aus dem Stadtteil abzufragen und erste Überlegungen zu möglichen Kooperationspartnern einzuholen. Mit einem spirituellen Impuls begrüßte Pfarrer Stefan Möhler die Teilnehmenden. Nach Vorstellung der beiden Moderatoren Frau Thalheimer und Herrn Rudloff ging es dann in zwei gemischten Gruppen an die Arbeit mit der Fragestellung „Wie nehmen wir die Katholische Gemeinde St. Katharina in unserem Stadtteil wahr“? Die Gemeinde St. Katharina wird als offene, aktive und caritativ tätige Gemeinde wahrgenommen, ist als Treffpunkt vor allem für ältere Menschen geschätzt und gilt als guter Ort für Angebote unterschiedlicher Art. Die Zusammenarbeit in der Ökumene ist vielfältig. Eine eigene kirchliche Jugendarbeit fehlt jedoch. Anschließend ging es bei strahlendem Sonnenschein in die Mittagspause mit Pizza, Getränken und anregenden Gesprächen.
Nach der mittäglichen Stärkung wurden in gemischten Gruppen Argumente für die folgenden Ideen zusammengetragen.
Die Kirche als spiritueller Ort soll aber immer im Mittelpunkt bleiben.
Nun sollen die Ergebnisse noch weiter zusammengestellt und dann dem Gesamtkirchengemeinderat und der Diözesanleitung vorgestellt werden. Die Bausubstanz und Ideen müssen dann von einem Architekten geprüft und dann kann der Kirchengemeinderat weitere Schritte überlegen. Wir danken Allen, die sich bei der Gemeindeversammlung und an der Zukunftswerkstatt beteiligt haben.
(Gabriele Alf-Dietz, Matthias Vetter)