Kirchengemeinde St. Paul - Esslingen am Neckar mit St. Katharina (RSKN) mit St. Maria (Mettingen)

Arbeitskreis Kirche und Kunst

Ausstellung des Künstlers Hans Peter Reuter "Esslinger Sterne" im Jahr 2007 (Bildquelle: AK Kirche und Kunst)

Der Arbeitskreis Kirche und Kunst wurde 1993 anlässlich der modernen Umgestaltung der unseres Münsters St. Paul ins Leben gerufen. Die Gruppe befasst sich mit dem Verhältnis von Kirche und Kunst am Beispiel konkreter Projekte und im Rahmen von Ausstellungen mit zeitgenössischer Kunst.

Neben der Auseinandersetzung mit zeitgenössischer Kunst beschäftigt sich der Arbeitskreis auch mit kunsthistorischen Themen.

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Kontakt: Dr. Thomas Dietz

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Einblicke in die Ausstellung ChristusBilder - Wie sah ER aus?

Dr. Thomas Dietz im Gespräch mit dem Künstler Dieter Groß (links)

Seit Jahrhunderten bewegt diese Frage die gläubigen Christen und beschäftigt auch den Künstler Dieter Groß sein Leben lang. „ChristusBilder“ malt er seit Mitte der 80-er Jahre jedes Jahr in der Nacht von Gründonnerstag auf Karfreitag: Tücher, die das Antlitz Christi im Leben, Sterben und Auferstehen zeigen, inspiriert vom legendären Schweißtuch der Veronika, das das wahre Antlitz Jesu zeigt.

In der Bibel beschreiben die Geschichten um Jesus nur den Anfang und das Ende seines Lebens. Wohl auch deshalb entstanden im Laufe der Jahrhunderte Legenden und künstlerische Darstellungen, die diese Lücke schließen konnten. In seiner Einführung in die Ausstellung führte Thomas Dietz lebendig und interessant in einige der Legenden ein, richtete den Schwerpunkt jedoch auf die real existierenden Tücher von Turin und Manoppello.

Wie entstehen die Bilder während der Andacht in Weil der Stadt? Im anschließenden Interview macht Dieter Groß folgendes deutlich: Betende Gemeinde und Künstler treten in eine spirituelle Beziehung, während das Bild entsteht. Mit seinen Malutensilien ausgestattet spürt der Künstler in einer Nische im Seitenschiff die Anwesenheit der Gemeinde, er wird in seinem schöpferischen Tun getragen von Liturgie und Gebet. Entscheidend ist am Ende „die Kunst des Aufhörens“, das Bild muss fertig werden.

Dreimal erklang während der Vernissage passend zum Thema der Ausstellung Orgelmusik, komponiert von KMD Felix Muntwiler, wuchtige Akkorde am Anfang, erschütternde Klangbilder mit grellen Zwischentönen, zarte, hohe „Glasharfentöne“ und am Schluss dumpfe, eindrückliche Tonfolgen, sich emporschraubend aus der Tiefe und schließlich im langen, ruhigen und versöhnlichen Schlussakkord ausklingend.

Ein herzliches Dankeschön an den Arbeitskreis Kirche und Kunst für diese eindrucksvolle Matinee, Christoph Gründken für die Hilfe beim Aufbau und Felix Muntwiler für die Musik. Die Ausstellung ist noch bis zum 14. März im Münster St. Paul zu sehen.

Einblicke in die Ausstellung Bibelfrauen

21 + 1 Bibelfrauen für St. Paul

Dr. Thomas Dietz, Vorsitzender des AK Kirche und Kunst führt durch die Ausstellung "Bibelfrauen". (Bildquelle: M. Vetter)

Seit 4. 3. bis 3. 4. 2023 sind an der Südwand des Münsters St. Paul 16 und gegenüber im Haus der Katholischen Kirche 6 Farbholzschnitte zu bewundern. Die Künstlerin hat 21 bekannten und einer unbekannten, stellvertretend für alle unbenannten Frauen in der Bibel mit ihren Holzschnitten eine sehenswerte Plattform geschaffen. Die Ausstellung wurde vom Arbeitskreis Kirche und Kunst initiiert und organisiert. Wer waren diese Frauen? Können wir uns heute noch nach über 2000 Jahren ihr Leben vorstellen? Bei seiner Einführung in das Werk von Editha Pröbstle charakterisiert Thomas Dietz sehr lebendig und pointiert das Leben und Wirken der dargestellten Frauen von Eva bis Elisabeth, nachzulesen im ausgelegten Faltblatt. Die Textstellen aus Altem und Neuem Testament sind ebenfalls angegeben oder können jeweils über QR-Code aufgerufen werden. Es waren Frauen, die selbstbewusst und mutig Konventionen durchbrachen und sich in einer patriarchal geprägten Welt behaupteten. Sie verließen mit Gottvertrauen den Schutz ihrer Familien und brachen zu neuen unbekannten Ufern auf. Sie waren Führungspersönlichkeiten und verteidigten selbst ihr Land, sie waren teilweise aber auch gewalttätig, rücksichtslos und selbstbezogen, rachsüchtig und anstößig in ihrem Verhalten. Und heute? Weltweit sind es immer wieder Frauen, die für Menschlichkeit und Gerechtigkeit kämpfen, Frauen im Iran, Frauen aus der Ukraine, Frauen aus Afghanistan demonstrieren todesmutig für Frauenrechte, fliehen allein mit ihren Kindern in sichere Länder und unterrichten unter Todesgefahr heimlich Mädchen. Da die Künstlerin krankheitsbedingt nicht anwesend sein konnte, führte Thomas Dietz die etwa fünfzig Besucher*innen durch die Ausstellung. Die Vernissage wurde musikalisch umrahmt von KMD Felix Muntwiler. Wir danken dem Organisationsteam für diese eindrucksvolle Ausstellung und freuen uns auf Ihren Besuch im Münster St. Paul und Ihre Unterstützung zur Deckung der Kosten.

(Gabriele Alf-Dietz)